Viele der bei uns gängigen Ackerkulturen werden bereits im Herbst angesät um dann im Folgejahr geerntet zu werden. Darunter fallen fast alle Getreidearten und der Raps für die Oelproduktion. Zu den Frühlingskulturen, also Kulturen welche im Frühling gesät werden, gehören Zuckerrüben, Sonnenblumen und Mais. Sobald der Boden eine Temperatur von über 5°C aufweist und genügend abgetrocknet ist, geht es los mit der Zuckerrübensaat. In diesem Jahr waren die optimalen Saatbedingungen ab Mitte März erreicht. Mittlerweile sind fast alle Zuckerrüben gesät. Weiter geht es nun mit der Sonnenblumensaat. Diese Sonnenblumen werden in erster Linie zur Oelproduktion angebaut. Ein kleiner Teil geht als Samen direkt in die menschliche Ernährung. Sobald nun die Bodentemperaturen über 10°C erreichen geht es los mit der Maissaat. Dieser wird später hauptsächlich als Tierfutter verwertet. In unserer Region findet man auch Betriebe welche Zuckermais für die menschliche Ernährung anbauen.
Alle diese Saaten werden im Einzelkornverfahren ausgesät. Das heisst, dass jedes Korn in einem genau definierten Abstand und in eine bestimmte Tiefe abgelegt wird. Dazu kommen Spezialsämaschinen zum Einsatz welche meist im Besitz von sogenannten Landwirtschaftlichen Lohnunternehmern sind. Diese Lohnunternehmer führen die Saatarbeiten im Auftrag ihrer Kunden aus. Nur so rechnet sich die meist teure Technik. Da auch immer mehr Landwirte diese Kulturen ohne Einsatz von Pflanzenschutzmittel anbauen und somit das Unkraut mechanisch bekämpfen, kommen bei der Saat oft satellitengesteuerte Traktoren zum Einsatz. So werden die Reihen gerade und die Reihenabstände besser eingehalten. Beim späteren Hackdurchgang kann somit näher an die Pflanzen gefahren werden.

Die Sonnenblumen und Zuckerrüben werden mit einem Reihenabstand von 50 cm und das Mais im Abstand von meist 75 cm und selten 50 cm gesät. Der Kornabstand innerhalb der Reihen wird bestimmt durch die gewünschte Saatmenge pro m2. So werden die Rübenpillen in einem Abstand von 18 bis 21 cm und die Sonnenblumenkerne mit einem Abstand von ca. 27 cm im Boden abgelegt. Beim Mais welches mit einem Reihenabstand von 75 cm gesät wird, liegen die Körner rund 14 cm auseinander. Nur dank genügend Abstand der Pflanzen kann sich diese optimal entwickeln.
Für den Keimprozess der Pflanzen benötigt es neben einer entsprechenden Bodentemperatur auch genügend Feuchtigkeit. Bei der Bodenbearbeitung vor der Saat ist es daher wichtig, den Boden nur gerade so tief zu bearbeiten wie später das Saatkorn zu liegen kommt. So bleibt möglichst viel Feuchtigkeit im Boden und das Saatgut kann auch während einer Trockenperiode keimen. Nach der Saat folgt jeweils des spannendste Teil: Das Auflaufen. Es ist auch für mich als Landwirt immer wieder faszinierend zu beobachten wie aus einem kleinen Korn eine wunderbare Pflanze heran wächst.